ISO 20000-1

Die ISO/IEC 20000 geht auf den schon länger bestehenden British Standard BS 15000 zurück. In einem „Fast Track-Verfahren“ wurde der BS 15000 von dem Joint Technical Committee ISO/IEC JTC 1, Information Technology, in die ISO/IEC 20000 überführt und am 15. Dezember 2005 veröffentlicht. Weitere Teile wurden 2009 und 2010 veröffentlicht. Im Jahr 2011 wurde der erste Teil der Norm überarbeitet und als neue Version verabschiedet.

Die ISO/IEC 20000 IT Service Management dient als messbarer Qualitätsstandard für das IT Service Management (ITSM). Dazu werden in der ISO/IEC 20000 die notwendigen Mindestanforderungen an Prozesse spezifiziert und dargestellt, die eine Organisation etablieren muss, um IT-Services in definierter Qualität bereitstellen und managen zu können. Die ISO/IEC 20000 ist ausgerichtet an den Prozessbeschreibungen, wie sie durch die IT Infrastructure Library (ITIL) des Cabinet Office[1] (bis 2010: Office of Government Commerce – OGC) beschrieben sind, und ergänzt diese komplementär.

Mit einem Scope-Statement wird die Zertifizierung auf eine Organisation (Unternehmen, Abteilung usw.), einen oder mehrere Services und Lokationen (Standorte) festgelegt. Es sind hier eingeschränkte oder auch weit gefasste Festlegungen möglich. Das Scope-Statement ist im Zertifikat aufgeführt. Eine Beschränkung der Management Prozesse ist nicht möglich. Im Ergebnis wird ermittelt, ob der Scope die Zertifizierung erreicht. Mit der ISO/IEC 15504 ist es seit der Veröffentlichung des Teils 8 nun auch möglich, nach einer Norm den Fähigkeitsgrad für einzelne Prozesse oder den Reifegrad für die gesamte Organisation festzustellen. Dies stellt eine differenziertere Bewertung dar, mit der auch über der ISO/IEC-20000-Anforderung liegende Ergebnisse dargestellt werden können.

Innerhalb der ISO/IEC 20000 werden die folgenden Anforderungen und Prozesse definiert:

  • Anforderungen an das Management System
  • Planung und Implementierung des Service Managements
  • Planen und Implementieren neuer oder geänderter Services
  • Service Level Management
  • Service Reporting
  • Availability und Service Continuity Management
  • Finanzplanung und Kostenrechnung für IT-Services
  • Capacity Management
  • Information Security Management
  • Business Relationship Management
  • Supplier Management
  • Incident Management
  • Problem Management
  • Configuration Management
  • Change Management
  • Release and Deployment Management